Am letzten Samstag war es so weit: anlässlich der Johanni-Feierlichkeiten hatte Camphill Alt-Schönow zum Höhepunkt des Gießens einer Glocke für unsere Einrichtung eingeladen. Damit wurde ein lang gehegter Wunsch von Jürgen Goos in die Tat umgesetzt, dem längerfristige Planungen und Vorbereitungen vorausgegangen waren.
Auf dem Dorfplatz vor unserem Gemeinschaftsaal trafen sich Bewohnerinnen und Bewohner zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Eltern, Angehörige und Freundinnen und Freunden der Einrichtung, um den feierlichen Moment des Glockengießens mitzuerleben. Der erfahrene Glockengießer Peter Glasbrenner aus Schwäbisch Hall war morgens mit seiner mobilen Werkstatt vor unserem Gemeinschaftshaus angekommen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Jürgen Goos hatte er seinen Arbeitsplatz eingerichtet und vier Stunden lang die Form vorbereitet. Wie die Zimmerleute beim Richtfest mit einem Gebet den Segen für ihr Werk erbitten, so tut es auch der Gießer vor dem Glockenguss. Nachdem die auf 1.100° C erhitzte, leuchtend glühende, flüssige Bronze in die Form gegossen worden war, erfreuten uns die Bewohnerschaft Alt-Schönows mit einem Glockenspiel auf selbst hergestellten Instrumenten. Im Anschluss an diesen feierlichen Höhepunkt erläuterte Jürgen Goos in einer bewegenden Rede nochmals den Sinn, die Bedeutung, den Einsatz und die Inschrift auf unserer zukünftigen Glocke: GEMEINSCHAFT. Einen Auszug aus seiner Rede veröffentlichen wir in der nächsten Ausgabe von „Leben in und um“. Mit einem Abendglockengebet und gemeinsamen Singen fand dieses feierliche Ereignis seinen Ausklang. Das gemeinsame Treffen unter dem Ahornbaum bei Kaffee und Kuchen und vielen Gesprächen rundete diesen Nachmittag ab. Zukünftig wird die Glocke zu besichtigen sein in der vorbereiteten Aussparung in der Mauer am Svärdström-Haus. Am Sonntag wurde die Glocke vor den Augen einiger Neugieriger aus der Form geholt und am Montag endgültig versäubert und aufgehängt. Auch Herr Glasbrenner selbst ist mit seiner Arbeit sehr zufrieden und voller Dank für alles, womit wir ihm die Arbeit zu einem Vergnügen bereiteten, so auch die Unterbringung, die Verköstigung und all die wunderbaren Begegnungen!