Heileurythmie

Bewegung ist Leben

IMG_3311Zum erweiterten Therapiespektrum der Anthroposophischen Medizin gehört die Heileurythmie. Diese wurde von Rudolf Steiner Anfang des vorherigen Jahrhunderts zusammen mit Ärzten entwickelt, um die physischen, seelischen und geistigen Kräfte des Menschen wieder in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen.

Die Grundelemente der Heileurythmie sind die in Bewegung umgewandelten Laute der Sprache. Vokale und Konsonanten werden in Bewegungen einzelner Gliedmaßen oder des ganzen Körpers umgesetzt. Jeder Laut bzw. jede Bewegung steht in einer bestimmten Wirkungsbeziehung zu den Vorgängen des Organismus und wirkt gezielt bis in die Funktionen einzelner Organe oder Organsysteme.

Eingesetzt wird die Heileurythmie bei akuten, chronischen und degenerativen Erkrankungen, bei kindlichen Entwicklungsstörungen sowie in der Psychosomatik oder der Psychiatrie. Auch in der Prävention und der Gesundheitsförderung wird die Heileurythmie erfolgreich angewandt.

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„Der Schöne Rhythmus“

IMG_3296Eurythmie wird auf der Bühne, in der Pädagogik und in der Medizin (dort als Heileurythmie) ausgeübt. Der Begriff Eurythmie leitet sich aus dem Griechischen ab (eu = schön) und bedeutet übersetzt „der schöne Rhythmus“. Als „schön“ gilt dabei das Übereinstimmen von Innen und Außen, wenn innere Vorgänge zutreffend in äußerer Bewegung dargestellt werden oder wenn umgekehrt die äußere Bewegung Inneres erlebbar macht.

Die Heileurythmie setzt Sprache, Gebärden und Musik ein, die in eine speziell gestaltete Bewegung umgesetzt werden. Jedem Konsonanten und Vokal entsprechen dabei eigene Bewegungen. Heileurythmisten wählen entsprechend dem ärztlich diagnostizierten Krankheitsbild einzelne dieser Laute und Gesten aus und üben sie intensiv gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten, um die gewünschten therapeutischen Effekte zu erzielen. Ziel ist es, Formkräfte des Körpers, die aufgrund der Krankheit verlorengegangen sind, wachzurufen oder auch vegetative Vorgänge wie Organfunktionen zu beeinflussen. Die eurythmischen Bewegungen schaffen somit einen Zusammenhang von äußerer Bewegung und inneren, funktionalen Lebensvorgängen des Organismus.

Dabei versteht sich die Heileurythmie als einem Arzneimittel vergleichbares Bewegungs-Heilmittel. Heileurythmische Übungen werden mit dem ganzen Körper sowie mit Armen und Händen, Beinen und Füßen ausgeführt und gegebenenfalls durch Schritte und Sprünge ergänzt. Die Bewegungsabläufe passen sich dem Zustand der Patientin oder des Patienten an: Heileurythmie ist auch im Sitzen oder Liegen möglich, sogar mit schwerstkranken oder intensivmedizinisch behandelten Menschen. Die Übungen wirken gezielt anregend, stärkend oder regulierend vor allem auf die rhythmischen Vorgänge im Organismus, besonders auf Kreislauf und Atmung, aber auch auf Stoffwechselvorgänge, allgemeine Beweglichkeit und Gleichgewicht. Da Organe und Organsysteme durch den Kreislauf und die Atmung mit dem Gesamtorganismus in Zusammenhang stehen, erreicht die Heileurythmie sowohl die gesamte Bewegungsorganisation als auch einzelne Organfunktionen sowie die seelischen und geistigen Anteile im Menschen.

https://www.herzschule.org/images/anthroposophie/broschuere_anthr_therapien_328.pdf

» Allgemeine Informationen über Anthroposophische Therapien bei Camphill Alt-Schönow