Maltherapie

Kunst gibt neue Kraft

In der Anthroposophischen Maltherapie wirkt die Patientin bzw. der Patient maßgeblich an der Wiedergewinnung der eigenen Gesundheit mit. Über die therapeutische Beziehung und den gestalterischen Prozess kann sie oder er aktiv am Heilungsgeschehen teilnehmen. Der begleitete Umgang mit künstlerischen Mitteln und Prozessen aus der Malerei ermöglicht der Patientin oder dem Patienten einen besseren Zugang zum eigenen Gefühlsleben und verbessert die Selbstwahrnehmung.

Durch künstlerisches Arbeiten können verloren geglaubte Gefühle, Situationen oder Themen des persönlichen Lebens wiedergefunden werden. Identitätserleben mit dem eigenen Werk und Wesen stärkt den Selbstausdruck und lässt neue Begegnungsfähigkeit entstehen. Über die Auseinandersetzung mit der Gestaltung von Formen und Farben können insbesondere bei chronisch Erkrankten neue Wege zur Bewältigung von Krankheit und Lebensfragen erschlossen werden.

Mit Anthroposophischer Kunsttherapie können Patientinnen und Patienten eigenschöpferisch handeln und ihre Lebenskräfte und Lebensperspektiven stärken.

http://www.damid.de/images/presse/publis/101217flyer_therapien.pdf

 


Auf der Suche nach dem inneren Gleichgewicht

IMG_2211Therapeutisches Zeichnen und Malen bedeutet eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst auf der Suche nach dem inneren Gleichgewicht. Zugleich bietet es die Möglichkeit, durch das seelische Erleben der Formen und Farben die funktionellen Abläufe im Organismus zu beeinflussen. Die Instrumente dafür sind Pinsel und Farbe, Kreide, Stifte und Papier.

Bei der Gestaltung von Form und Farbe, Hell und Dunkel, Flächen und Linien mit Pastell oder Vollton, zartem oder kräftigem Strich treten sowohl Erinnerungen aus der Vergangenheit zutage, aber ebenso Wünsche für die Zukunft oder ein Bewusstsein für die Gegenwart. Sie spiegeln sich in dem neu entstandenen Bild auf vielfältige Art und Weise. Dabei ist der Weg das Ziel.

Im kreativen Erschaffen eines Bildes kommt es nicht darauf an, eine Landschaft möglichst originalgetreu abzubilden oder ein Gesicht treffend zu portraitieren. Viel wichtiger ist das Erleben des Zusammenspiels von Farben und Formen als individueller Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen. Zeichnen und Malen können Ventil für Erlebtes sein, aber auch Katalysator für vorher noch nicht Wahrgenommenes, das dann über das künstlerische Tun ins Bewusstsein tritt und wirkt. Andererseits wirkt das Gemalte auch unmittelbar auf den Organismus zurück.

Das Malen wirkt sich direkt auf die Körperfunktion aus. Das Malen bewirkt – je nach Material und Methode – unterschiedliche Vorgänge: Die Farbe stimuliert Sanftheit oder Leidenschaft, Ernst oder Heiterkeit, Mut oder Zurückhaltung. Es regt die Vorstellungskraft an und stärkt den Willen. Die oder der Malende ergreift die Farbe, bewegt und gestaltet. Sie oder er nimmt und gibt, verdichtet und löst, differenziert und verbindet, lässt gewähren und entscheidet, entwickelt Nähe und Distanz.

Das Erleben dieser inneren Verhaltensgegensätze im rhythmischen Wechsel vermag krankheitsbedingte Einseitigkeiten aufzulösen. Auf diese Weise wird ein Prozess der Selbsterkenntnis angeregt, kommen Verhaltensweisen und Lebensmuster ans Licht, Hemmungen und Blockaden, die bisher verborgen waren und auch Bezug zur Krankheit haben. In der Kontinuität des therapeutischen Zeichnens und Malens lassen sich eingefahrene Strukturen lösen und verwandeln und sogar Traumata bewältigen.

https://www.herzschule.org/images/anthroposophie/broschuere_anthr_therapien_328.pdf

 


» Allgemeine Informationen über Anthroposophische Therapien bei Camphill Alt-Schönow