Orpheus Eurythmie am Sonntag, 10.03.2019 um 16 Uhr

[05.03.2019]  Terminhinweis

Am Sonntag, 27. Mai 2018, um 16 Uhr im Dag-Hammarskjöld-Haus findet statt:Orpheus Eurythmie

Orpheus Eurythmie

Der Mythos

Eurydike, geliebte Gattin des Orpheus scheidet, von einem giftigen Natternbiss tödlich verwundet, vorzeitig aus dem Leben. Orpheus kann diesen Verlust nicht hinnehmen. Er beschließt Eurydike zu folgen und sie von den Herrschern des Totenreiches zurückzufordern. Durch seinen Gesang öffnen sich ihm die Pforten der Unterwelt.

Er darf Eurydike aus dem Schattenreich wieder ans Licht führen, unter der Bedingung, sich nicht nach ihr umzuschauen, bevor er das Tor zur Welt der Lebenden durchschritten hat. Noch bevor er in das Licht des Tages tritt, dreht er sich jedoch um – er zweifelt, da er sie nicht mehr hinter sich spürt, ihren Schritt nicht vernimmt. Augenblicklich entschwindet Eurydike zum zweiten Mal ins Schattenreich und diesmal bleibt Orpheus der Zugang verschlossen.

Orpheus heute?

Wo werden wir angesprochen, wenn wir die Geschichte von Orpheus hören?
Wie ist es möglich, dass Dichter und Sänger über Jahrtausende und bis heute ihn besingen?
Auch uns hat er berührt, wir leben mit ihm ganz in der Gegenwart; die Frage bleibt offen:
Wer kann singen, wer so spielen oder vortragen, dass die Natur und ihre Geschöpfe bewegt werden, unendlich tief und innerlich ergriffen werden; dass „selbst die Steine beginnen zu weinen“?
Wir haben uns bewegen lassen und als Eurythmisten möchten wir durch Bewegung davon erzählen.
Der Gang von Orpheus in die Unterwelt hat uns inspiriert, die Suche nach der geliebten Eurydike so aufzugreifen, dass das verborgene Leben im Rhythmus unser Herz führt und begleitet.
Die Rhythmen und Metren, durch die griechische- und viele reiche Dichtung zu uns sprechen, ist der bewegte Untergrund, auf dem unsere Bilder und Erscheinungen entstehen und womit wir diese
Darbietung in Szene gesetzt haben.

Rhythmus – Quelle der Natur

Angeregt durch das antike griechische Theater, geht in der Inszenierung von Gioia Falk die Figur des Orpheus durch die Handlung – gleichzeitig entstehen aus dem Chor: die bewegte Natur, Nymphen, Furien, Nebel, Schatten und die Bacchantinnen, durch die Orpheus schließlich sein Ende findet.

In dieser Inszenierung schwingen wir ein in den Gesang des Orpheus mit der eurythmischen Bewegung. Aber so, dass besonderes Gewicht den Rhythmen gegeben wird, die dahinter, darunter oder dagegen verlaufen können.

In der Umsetzung bilden sowohl bekannte Rhythmen wie Amphibrachus u – u, der Sänger-Rhythmus, als auch unbekanntere, wie die viergliedrigen Rhythmengruppen Päon (elementare Wirkung der Natur) und Epitrit (tiefe Geheimnisse der Nacht) den künstlerisch-eurythmischen Rahmen.

Text und Musik

Texte Ovid, Gustav Schwab und Christoph Willibald Gluck u.A.
Gedichte Manilius, Rainer Maria Rilke
Musik Die Musik führt in die alt-griechische Zeit zurück. Besondere Tonarten und Instrumente lassen Stimmungen erklingen, die einerseits authentisch-griechisch sind, andererseits eintauchen in neues Erleben.

Mitwirkende

Eurythmie Alvaro Castro, Giulia Cavalli, Anne-Kathrin Korf, Christian Loch, Hiromi Mori, Enrica Perotti, Sepideh Saeidi, Lisa Tillmann
Komposition und Musik Gotthad Killian
Sprache Catherine Ann Schmid
Kostüme Enrica Perotti
Masken Christian Loch
Licht Moritz Meyer
Textfassung/Leitung Gioia Falk